Terror aus der Mitte: Radikalisierung im Kontext digitaler Räume und Gaming-Communities

Terror aus der Mitte: Radikalisierung
im Kontext digitaler Räume und
Gaming-Communities
NSU, Halle, Hanau, Christchurch, El Paso, Utøya – die Liste von
Anschlägen ist so lang, wie die Manifeste, in denen die Täter menschenfeindliche,
antisemitische, antimuslimische und rassistische
Ideologien als Motivation ihrer Taten aufzählen. Während beim
NSU die Verbindung zur rechtsextremen Szene noch nachvollziehbar
schien, verblüfft das vermeintliche Fehlen solcher Verbindungen
bei anderen Anschlägen. Auffällige Gemeinsamkeiten in den
Täterbiographien ergeben sich oftmals nicht mehr durch Mitgliedschaft
in verbotenen Vereinigungen oder dem auffälligen Tragen
von verbotenen Symbolen, sondern etwa durch die Nutzung der
gleichen Medien zur Verbreitung von Hass-Schriften: Einschlägige
Boards und Communities im Netz, deren Codes, ideologische
Tonalitäten und Ästhetiken sich in den Manifesten und Anschlägen
übergreifend identifizieren lassen.
Zielscheiben der Anschläge werden nicht nur Gemeinschaften von
Nachfahren von Holocaust-Überlebenden, vielmehr noch sind es
Anschläge auf demokratische Grundwerte und die Gesellschaft als
Ganzes. Doch wie verhindern wir Anschläge, bei denen die Täter
vorher keine Ausbildung im Untergrund, sondern in der Bank
gemacht haben? Wie erkennen wir Radikalisierungspotentiale,
wenn die Orte nicht mehr Rechtsrockkonzerte, sondern Foren im
Netz sind? Wie verhindern wir, dass Spiele und die dazugehörigen
Communities von Tätern als Resonanzräume für demokratiefeindliche
Ideologien missbraucht werden? Im Rahmen dieser Veranstaltungen
stellen Matthias Quent, Veronika Kracher, Christian
Huberts und Roxanna-Lorraine Witt ihre Analysen mit Blick auf die
Radikalisierung von Täter:innen aus der zivilgesellschaftlichen Mitte
vor. Im Anschluss diskutiert das Panel darüber, was es braucht,
um Gewaltorgien und Terror zu verhindern und demokratische
Werte auch im digitalen Raum zu stärken.

Eintritt: frei!
Um Anmeldung via E-Mail wird gebeten: vielfalt@stadtdo.de

Förder*innen & Veranstalter*innen: Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz
und Demokratie, save space e.V.