Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

„Es ging Tag und Nacht, liebes Kind“ Im Gespräch mit Bürgerrechtsikone Carmen Spitta

16 August, 2023 @ 5:00 pm - 8:00 pm UTC+1

 


Filmcover  und Portrait © Carmen Spitta

Die Arbeiten der Filmemacherin Melanie Spitta waren wegweisende Meilensteine der deutschen und internationalen Bürgerrechtsbewegung der Sinte*zze und Rom*nja. Durch die Interviews, die Spitta mit Überlebenden führte und die Sichtbarkeit, die die Verfolgung der Rom*nja und Sinte*zze mit den Filmen erhielt, war der Status als Verfolgtengruppe des NS nicht länger zu leugnen. So konnten durch die Bürgerrechtsbewegung der Sinte*zze und Rom*nja Entschädigungsforderungen an die deutsche Gesellschaft gestellt werden. 1956 lehnte ein Urteil des Bundesgerichtshofs diese Anerkennung noch ab. Spittas Filme erschienen Anfang der 1980er Jahre, im Mai 1985 folgte daraufhin der erste Prozess gegen einen KZ-Aufseher im ehemaligen „Z*geunerlager“ Auschwitz. Ohne die Arbeit Spittas, die auch insbesondere die Verfolgung an Frauen und Kindern dokumentierte, wäre die Aufarbeitung des Unrechts womöglich erst sehr viel später erfolgt. Doch die Filmemacherin erhielt wenig Dank für ihre Leistungen: Sie wurde diffamiert und musste sich später noch weiteren Rechtsstreits aussetzen. Ihre Tochter, Carmen Spitta, litt lange Jahre an der Verfolgung ihrer Mutter und den Auswirkungen auf ihr eigenes Leben. Als langjährige Aktivistin für die Rechte der Sinte*zze und Rom*nja wird sie im Anschluss an die Filmvorführung am 16.08.2023 einen Einblick in die Herausforderungen geben, die Frauen aus den Communities bis heute im Rahmen ihrer Widerstandsarbeit erfahren.

In der Dokumentation „Es ging Tag und Nacht, liebes Kind“ begleitete ihre Mutter, Melanie Spitta, Überlebende und deren Kinder nach Auschwitz: „Dieses ist kein Film über Auschwitz, sondern ein Film mit Menschen, die Auschwitz erleiden mussten.“ Der Film zeigt eindrücklich auf, wie das Grauen der Konzentrationslager die Überlebenden und ihre Nachfahren über Jahrzehnte und Generationen hinweg prägte – und warum das Vertrauen der Betroffenen in die Gadjé bis heute gebrochen ist.

Veranstalter:
Internationales Frauenfilmfest Dortmund, Stadt Dortmund, Romano Than e.V., save space e.V.

Details

Datum:
16 August, 2023
Zeit:
5:00 pm - 8:00 pm UTC+1

Veranstalter

Stadt Dortmund
Romano Than e.V.
save space e.V.
Internationales Frauen Film Fest

Veranstaltungsort

Lichtspiel und Kunsttheater Schauburg
Brückstrasse 66
Dortmund, NRW 44135 Deutschland
Google Karte anzeigen
Telefon
+49231 9 56 56 06
Veranstaltungsort-Website anzeigen